Die Studie untersucht erstmals judenfeindliche ¿¿rungen im Reichstag der Weimarer Republik und weist nach, dass Antisemitismus ein relevantes Deutungsmuster darstellte. Aus zahlreichen Beispielen der Themenfelder Ostjudendebatten, Barmat-Skandal und Reparationen sowie anhand des Umgangs mit Abgeordneten j¿discher Herkunft erarbeitet das Buch eine Sprache der Judenfeindschaft von manifester Propaganda bis hin zu kulturell eingeschriebenen Wendungen. Der antisemitischen Agitation der Rechtsextremen und den codierten Sprachmustern der Rechten stehen entweder ausbleibende oder zunehmend erlahmende Reaktionen der b¿rgerlichen und linken Parteien gegen¿ber. Sie verdeutlichen einen Mangel an Sensibilit¿f¿r die Macht des Wortes und weisen auf ein Versagen von Teilen der ¿fentlichkeit hin.